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Aktuelles aus der Fischerwelt

Schweizerischer Fischerei-Verband lanciert Spendenaktion
Fischer und Fischerinnen wollen nationales Fischzentrum schaffen Am Moossee vor Bern wird ein nationales Fischzentrum für die Bevölkerung und die Fischer-Szene geplant. Das Konzept steht, das Terrain ist reserviert, jetzt muss der Landkauf finanziert werden. Die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV in Locarno hat eine breite Spendenaktion lanciert. Seit Jahren besteht der Wunsch der Schweizer Fischerei nach einem Fischzentrum von nationaler Bedeutung. Ähnlich der Vogelwarte Sempach soll das Schweizer Fischzentrum Dreh- und Angelpunkt für Fische, Gewässer und Natur sein.
Schweizerischer Fischerei-Verband lanciert Spendenaktion

Idealer Standort gesichert

„Wir waren noch nie so nah dran wie jetzt“, sagte Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes, an der Delegiertenversammlung in Locarno. Am Moossee vor den Toren der Stadt Bern gibt es einen idealen Standort. Die Gemeinde hat der nötigen Umzonung bereits zugestimmt und die neu gegründete Stiftung Fischzentrum Schweiz konnte die Parzelle von 5500 Quadratmetern reservieren.

 

Es braucht noch Spenden

Von den 1.5 Millionen Franken für den Landerwerb sind mehr als die Hälfte zugesichert. Dies von kantonalen und regionalen Fischerei-Organisationen, Stiftungen und Privaten. “Wir sind bezüglich Finanzierung gut unterwegs, aber noch nicht am Ziel“, sagte David Bittner, Geschäftsführer des Schweizerischen Fischerei-Verbandes, an der DV. Er appellierte an Einzelpersonen, Vereine, Stiftungen „mit einem grossen Herz für Fische, aquatischen Lebensräume und Biodiversität“. Spenden sind möglich unter www.fischzentrum.ch

 

Warum überhaupt ein Fischzentrum?

„So wie die Vogelwarte für die Vögel sensibilisiert, braucht die Schweiz einen Dreh- und Angelpunkt für die Fische und die Gewässerräume“, betonte Zanetti. Die Bevölkerung nehme kaum wahr, dass die Schweizer Gewässer enorm unter Druck seien. 80 Prozent der Biodiversität befinde sich im oder am Wasser, über drei Viertel der einheimischen Fischarten seien gefährdet, bedroht oder ausgestorben. „Wir wollen im Fischzentrum Schweiz die Bevölkerung für das Leben im und am Wasser begeistern und informieren.“

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Energiestrategie: Fischer schauen genau hin!

Mit Argusaugen verfolgen die Fischerinnen und Fischer die aktuelle Debatte um den sogenannten Mantelerlass und die Energiepolitik generell. An der Delegiertenversammlung kam in verschiedenen Voten zum Ausdruck, dass man sich mit allen geeigneten Mitteln dagegen wehren müsse, falls die Natur kurzfristig der Energieproduktion geopfert und hart er rungene Kompromisse entkräftet würden. Der Fischerei-Verband bietet als konstruktive Kraft Hand für Verständigungslösungen. Pointiert sagte Zentralpräsident Roberto Zanetti: „Im Unterschied zu gewissen Energiepolitikern vergessen wir nicht schon nach wenigen Monaten was wir am Runden Tisch unterschrieben haben.“ Die Delegierten beauftragten die Geschäftsleitung, die parlamentarische Entwicklung kritisch zu verfolgen und je nach Entwicklung eine ausserordentliche Delegiertenversammlung einzuberufen, um die nötigen politischen Schlüsse zu ziehen. „Wir haben Verständnis für die aktuelle Situation, aber alles lassen wir uns nicht bieten, die Energiewende ist auch ohne Abstriche beim Klimaschutz und der Biodiversität zu schaffen“, so Zanetti. Zumal das Potenzial der Wasserkraft weitgehend erschöpft sei.

Die erste Frau in der Geschäftsleitung

Erstmals seit der Gründung des Schweizerischen Fischerei-Verbandes vor 137 Jahren wurde eine Frau in die Geschäftsleitung gewählt. Die Delegiertenversammlung wählte die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider neu in das Leitungsgremium. BaumeSchneider verfügt über einen grossen politischen Leistungsausweis. Sie war während 12 Jahren Regierungsrätin des Kantons Jura und gehört seit 2019 dem Ständerat an. Sie wird im SFV das Vizepräsidium übernehmen. Zusammen mit Zentralpräsident und Ständerat Roberto Zanetti wird Baume-Schneider die politische Zugkraft des SFV verstärken. „Das ist bitter nötig, weil der Druck auf das Leben im und am Wasser noch kaum so hoch war wie im Moment“, sagte Zanetti. 



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